Alvaro Soler „Ich war sehr schüchtern“

Anja Wasserbäch

Alvaro Soler ist Coach bei „The Voice Kids“ und freut sich auf die neue Staffel voller Talente. Im Interview verrät er Kinderreporterin Charlotte (10) seine Tipps für alle, die mal bei der Sendung mitmachen wollen.

Charlotte: Alvaro, du bist zum vierten Mal bei „The Voice Kids“ dabei. Hast du dich gefreut, dass du wieder Coach sein kannst?
Alvaro Soler: Ja, auf jeden Fall. Es ist auch nicht selbstverständlich, vier Jahre hintereinander dabei zu sein. Deswegen bin ich super happy. Und dieses Jahr wollen wir endlich mal die Fantas vom Thron stoßen. Deshalb haben wir die WAL-lianz gegründet. Also W-incent, A-lvaro und L-ena gegen Michi und Smudo.

Charlotte: Was macht dir bei „The Voice Kids“ Spaß?
Alvaro Soler: Vieles. Zum Beispiel Interviews, wie das mit dir, gehören da auch dazu! Aber besonders auf dem Stuhl zu sitzen, der sich dreht. Wenn du da sitzt und von dem Talent, das auf der Bühne steht, nur die Stimme hörst. Das ist so krass. Dann drehst du dich um, und auf einmal steht da eine komplett andere Person, als du sie dir vorgestellt hast.

Charlotte: Hast du es schon mal bereut, dich nicht umgedreht zu haben?
Alvaro Soler: Ja, durchaus. Aber eigentlich muss ich mich selbst eher bremsen, denn an sich würde ich gerne für alle Kids buzzern. Eigentlich würde ich jeden mitnehmen, aber irgendwann sind die Teams dann voll. Da muss man abwägen und ganz genau hinhören.

Charlotte: Hättest du dich als Kind getraut, bei einer Sendung wie „The Voice Kids“ mitzumachen?
Alvaro Soler: Niemals. Ich war sehr schüchtern. Und auch wenn das jetzt niemand mehr von mir denkt: Ich bin eigentlich immer noch ein schüchterner Mensch. Ich habe gelernt, mich weiterzuentwickeln als Person. Mein erster Auftritt war mit 16 in der Schule, und es war schrecklich. Aber man hat schon gemerkt, dass ich unbedingt singen wollte. Dazu muss man auf der Bühne stehen. Also habe ich es weiter ausprobiert und mich step by step daran gewöhnt. Heute kann ich mir nichts anderes mehr vorstellen. Und deshalb habe ich auch sehr viel Respekt vor allen Kindern, die schon so selbstbewusst auf die „The Voice Kids“-Bühne gehen!

Charlotte: Wie kamst du überhaupt zur Musik?
Alvaro Soler: Wahrscheinlich haben meine Eltern, schon als ich noch im Bauch meiner Mutter war, sehr viel Musik gespielt. Als Kind habe ich dann ein bisschen auf dem Klavier, das meine Oma zu Hause hatte, geklimpert. Dann hat mir meine Oma einen Song gezeigt, und ab dem Moment wusste ich, dass Musik etwas mit mir macht. Mit dem Klavier hat alles angefangen. Aber ich wollte keinen Unterricht nehmen. Dafür war ich nicht der Typ. Ich wollte einfach mein eigenes Ding machen, mich ausprobieren und keiner Anleitung folgen. Dann kamen die Gitarre und der Gesang dazu. Ich habe alles ganz frei ausgetestet und Musik einfach immer mit viel Spaß verbunden.

Charlotte: Was ist dein Tipp für alle, die bei „The Voice Kids“ mitmachen?
Alvaro Soler: Meine Erfahrung aus den „Blind Auditions“ zeigt mir, dass die Kids gar keine Tipps brauchen, weil sie schon alles richtig machen. Zum Beispiel sind sie gar nicht traurig, wenn nicht gebuzzert wurde, weil sie wissen, dass alle Kids, die es auf die „The Voice Kids“-Bühne geschafft haben, etwas draufhaben und sie einfach weitermachen müssen. Es ist eine total wichtige Erfahrung. Man ist ja noch sehr klein, also auch, wenn man sich schon groß fühlt. Du bist zehn, und du bist auf jeden Fall auch schon groß, aber dir fehlt noch ein bisschen zum Erwachsensein. Das ist okay. Es ist so schön, dass man hier mitmacht. Ich möchte den Talenten vermitteln, dass „The Voice Kids“ wie eine Art Camp ist, das sehr viel Spaß macht. Mein einziger Tipp ist: Genieße es einfach! Es ist eine einzigartige Erfahrung im Leben.

Charlotte: Deine Mutter ist Spanierin und dein Vater Deutscher. Du lebst inzwischen in Barcelona und in Berlin. Welche Stadt gefällt dir mehr?
Alvaro Soler: Berlin ist besonders schön, wenn die Sonne scheint. Ich finde, jede Stadt hat so ihre tollen Seiten. In Barcelona bin ich aufgewachsen, jetzt lebe ich seit acht Jahren in Berlin, und weil ich so viel unterwegs bin, eigentlich überall so ein bisschen. Wenn ich nun wieder länger in Barcelona bin, fehlt mir Berlin sogar ein bisschen, diese Neugier, diese ansteckende Kraft, die es in Berlin gibt. Berlin hat eine tolle Kreativität und Multikulturalität. Aber klar: Ich liebe Barcelona. Ich wohne direkt neben dem Wald, dann nehme ich mein Fahrrad und fahre damit zu einem Berg in Barcelona, von dem ich die ganze Stadt überblicke. Das finde ich superschön und einen guten Unterschied zum flachen Berlin – da fehlt mir manchmal so ein bisschen der Weitblick. Hier ist alles so niedrig, aber es gibt ja den Fernsehturm am Alexanderplatz. Da muss ich einfach mal hoch!

Charlotte: Was sind deine Lieblingsorte in Barcelona?
Alvaro Soler: Der höchste Berg der Stadt, Tibidabo, beispielsweise. Das ist der Berg, auf den ich immer mit dem Fahrrad fahre und dort oben ist auch die berühmte Kirche mit der Jesusstatue. Dieser Blick ist einfach total schön. Und dann gibt es dort auch noch einen Freizeitpark. Das kann ich dir empfehlen, wenn du mal nach Barcelona kommst. Von dort oben siehst du die ganze Stadt und kannst auch noch Achterbahn fahren. Das ist richtig cool. Und ich mag einige Orte am Strand, weil mich das Meer einfach sehr entspannt. Ich würde den Teil südlich der Stadt empfehlen, dort ist es etwas schöner als der Strand direkt in der Stadt.

Charlotte: Stimmt es, dass du gerne putzt?
Alvaro Soler: Gute Frage. Ich weiß nicht, woher du das weißt. (lacht) Aber: ja, ich putze gerne, weil ich eine gewisse Harmonie brauche. Ich fühle mich besser, und ich bin ruhiger, wenn ich weiß, mein Zuhause ist aufgeräumt und geputzt. Ich mache auch jeden Tag mein Bett. Das ist für mich ganz wichtig. Ich habe gelesen, dass die Menschen, die das machen, zumindest über diesen Teil ihres Lebens Kontrolle haben wollen. Wenn man so einen Job wie ich hat, der ein bisschen verrückt ist, dann weißt du zumindest, dass dein Bett gemacht ist. (lacht)


Alvaro Soler Der Sänger kam am 9. Januar 1991 in Barcelona zur Welt, dort lebte er auch die ersten zehn Jahre seiner Kindheit. Er ist Sohn einer spanisch- belgischen Mutter und eines deutschen Vaters. 2015 veröffentlichte Alvaro sein erstes Album, einer seiner größten Hits ist „La Cintura“ aus dem Jahr 2018. Als Coach ist Alvaro nun bereits zum vierten Mal bei „The Voice Kids“ dabei. Die neue Staffel von „The Voice Kids“ läuft seit vergangener Woche auf SAT 1.