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Artensterben Tiere und Pflanzen sind bedroht

Tanja Volz

Weltweit sind rund zwei Millionen Tier- und Pflanzenarten gefährdet – und damit doppelt so viele wie bislang angenommen.

Insgesamt gibt es vermutlich acht Millionen Arten, so genau weiß man das nicht. Viele Tiere oder Pflanzen etwa in unwegsamem Gelände im Regenwald hat man noch gar nicht entdeckt – und wird es vielleicht auch gar nicht, weil die Tiere vorher aussterben. In Europa ist ein Fünftel aller untersuchten Arten entweder gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Besonders stark betroffen sind Pflanzen und kleinere Tiere. Das haben Forschende nun in einer großen wissenschaftlichen Studie festgestellt.

Die Ursachen für das Artensterben sind vielfältig. Die Forscher sehen als größte Bedrohung die Ausbreitung des Menschen in der Natur: In der Landwirtschaft wird darauf geachtet, möglichst viel zu ernten, und auf weiten Flächen werden nur Nutzpflanzen angebaut – der Lebensraum vieler Tiere, Bäume, Büsche und Blumen geht verloren. Auch die Chemie auf den Feldern und Wiesen macht den dort lebenden Arten zu schaffen. Zudem wird viel gebaut, wie zum Beispiel Straßen und Häuser. Diese Fläche fehlt den Lebewesen auch.

Hinzu kommt der Klimawandel, extremes Wetter mit Starkregen, Stürmen und Trockenheit gefährdet die Artenvielfalt massiv. Die Wissenschaftler warnen zudem: Die Situation in Europa kann man recht gut untersuchen, weil man die Tier- und Pflanzenwelt hier einfacher beobachten kann. Doch wie sieht es in Gegenden aus, die nicht gut zugänglich sind: im Urwald, der Wüste, dem Meer? Vermutlich ist die Situation dort wesentlich dramatischer.

Wieder da!

Doch es gibt auch Grund zur Hoffnung: Bedrohte Tiere, die ganz und gar aus ihrem natürlichen Lebensraum verschwunden sind, konnten teilweise wieder angesiedelt werden. Und wenn man sie dann auch schützt, sie in ihrem Lebensraum unterstützt und nicht bekämpft, können sie sich vermehren und wieder ansiedeln. Die Wissenschaftler nennen dafür auch Beispiele: Schwarzstorch, Seeadler, Wanderfalke, Uhu und Fischotter sind wieder da! Nicht nur die Forschenden der Studie, auch Umweltschützer sagen: Es müsste vielmehr solcher Beispiele geben. Sie verlangen mehr Unterstützung aus der Politik. Man müsse dafür sorgen, dass unsere Landschaft wieder vielfältiger werde.