Anni: Gab es einen besonderen Moment, der dich dazu inspiriert hat, mit Kindern zu arbeiten?
Clarissa: Ich habe schon während meines Studiums bei Kika gearbeitet, aber noch nicht so richtig beim Fernsehen. Meine Hauptaufgabe war es, Kinder durch den Kika zu führen und das Studio zu zeigen, Workshops zu machen, bei denen Kinder zum Beispiel ihren eigenen Trickfilm machen konnten. Ich glaube, dieser Kontakt mit den Kindern hat mich sehr inspiriert, für euch Programm zu machen.
Emilia: Wie bist du dann Kika-Moderatorin geworden?
Clarissa: Nach meinem Studium bin ich hinter die Kamera gegangen, also in die Redaktion. Da habe ich bei Programmen der Non-Fiktion gearbeitet, dazu gehören Reportagen, Shows und zum Beispiel „Kika Live“. Irgendwann bekam ich das Angebot, die Sendung „Kummerkasten“ zu entwickeln. Und dann wurde ich gefragt, ob ich zum Casting für die Moderation gehen möchte. Das hat geklappt. Über diesen Job habe ich irgendwann Ralph Caspers kennengelernt, der ja ganz lange „Wissen macht Ah!“ moderiert hat. Als seine Kollegin Shary dort aufgehört hat, hat er mich gefragt, ob ich mir das vorstellen kann. So ging das los.
Emilia: Ist es immer lustig hinter den Kulissen?
Clarissa: Es ist ganz oft lustig und wir haben viel Spaß. Aber manchmal ist es auch sehr, sehr anstrengend. „Die beste Klasse Deutschlands“ moderiere ich zusammen mit Checker Tobi. Wenn wir das produzieren, ist das sehr, sehr anstrengend, weil wir mehrere Shows hintereinander aufnehmen. Wir haben dann kaum Zeit, mal etwas zu essen, und an den Tagen sind wir 14 bis 16 Stunden beschäftigt. Aber ich habe wahnsinniges Glück, so viele tolle Kolleginnen und Kollegen zu haben, sodass es immer Spaß macht.
Emilia: Wie oft arbeitest du mit Checker Tobi zusammen?
Clarissa: Sehr oft. „Die beste Klasse Deutschlands“ machen wir seit drei Jahren zusammen. 2019 haben wir schon einmal ein wichtiges Projekt gemeinsam gemacht. Da gab es eine Serie, die hieß „Der Krieg und ich“, die war ganz toll gemacht. Darin wurden Lebensgeschichten von Kindern aus verschiedenen Ländern nachgespielt, die während des Zweiten Weltkriegs gelebt haben. Als die Serie dann bei Kika ausgestrahlt wurde, haben wir eine Rahmenmoderation gedreht. Da waren Tobi und ich zum Beispiel in Auschwitz, dem größten Konzentrationslager. Das war sehr traurig, aber auch total wichtig, sich mit damit auseinander zu setzen. Bei diesem echt schwierigen Thema haben Tobi und ich das erste Mal eng zusammengearbeitet und gemerkt, dass wir ein gutes Team sind.
Anni: In der Sendung „Triff ...“ bist du eine zeitreisende Reporterin und triffst berühmte Persönlichkeiten. Wenn du jemanden in der Vergangenheit besuchen könntest – wer wäre das?
Clarissa: Eine Folge „Triff ...“ habe ich zu der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo gemacht. Ich finde Frida Kahlo ganz, ganz toll und bin ein großer Fan. Das wäre richtig cool, wenn ich wirklich zu ihr zurückreisen könnte und sie kennenlernen dürfte.
Emilia: Welche Themen, die du moderierst, interessieren dich selbst am meisten?
Clarissa: Ich mache ja viele wissenschaftliche Themen und da mag ich gerade die ganzen Biologiethemen sehr. Zum Beispiel Genetik: Warum sind wir so, wie wir sind? Auch psychologische Themen mag ich sehr gerne. Generell bin ich gerne Journalistin, weil ich mich für alle möglichen Themen begeistern kann.
Anni: Was wünschst du dir für uns Kinder?
Clarissa: Ich wünsche mir, dass ihr sehr neugierig bleibt, kritisch seid, viele Fragen stellt und euch Antworten sucht! Es gibt keine blöden Fragen, sondern nur blöde Antworten, das ist wirklich so! Lasst euch nicht zu viel sagen von irgendwelchen Erwachsenen, sondern denkt selber nach!
Clarissa Corrêa da Silva Die 34-Jährige wird von allen Clari genannt. Sie ist in Berlin und Sao Paulo (Brasilien) aufgewachsen. In ihrer Freizeit macht sie gerne Sport, schaut Serien und Filme und sie reist gerne. Sie hat einen einjährigen Sohn. Clarissa ist in vielen Kika-Formaten zu sehen: Bei der „Sendung mit der Maus“ als Reporterin, bei „Wissen macht Ah!“ als Moderatorin, bei „Triff ...“ spielt sie eine zeitreisende Reporterin, die ganz unterschiedliche bekannte Persönlichkeiten trifft: Von dem Komponisten Mozart über das Mädchen Anne Frank und den römischen Kaiser Cäsar bis zur Wissenschaftlerin Marie Curie. Ihre Liebe zur Wissenschaft zeigt sie auch in ihrem Sachbuch für Kinder „Mein wunderbares Ich – Was mich ausmacht und welche Rolle die Gene dabei spielen“.