Ein Fall für Paul Schneeflöckchen, Weißröckchen

Kjell (9) fragt: "Wie funktioniert eine Schneekanone?"

Lieber Kjell,

in den Bergen schneit es viel weniger als früher. Trotzdem wollen natürlich viele Menschen Ski fahren. Dann kommen Schneekanonen zum Einsatz. Wie die funktionieren? Ganz einfach: in der Maschine gibt es einen Ventilator. Er pustet Luft mit hoher Geschwindigkeit hinaus. In diesen kalten Luftstrom werden Wassertröpfchen durch Düsen gesprüht. Diese gefrieren zu Kristallen und werden somit zu Schnee. Allerdings sehen die Kristalle nicht aus wie beim richtigen Schnee – mit sechs Strahlen und tollen Formen. Der Kunstschnee besteht nur aus kleinen Kügelchen. Ihn herzustellen, kostet sehr viel Wasser und Strom.

Umweltschützer warnen bei Schneekanonen vor negativen Folgen für die Umwelt. Der künstliche Schnee kann nur mit Unmengen von Wasser hergestellt werden. Dazu werden in den Skigebieten Wasserspeicherbecken angelegt. Das sieht manchmal aus wie eine Art Freibad mitten am Berg. Trotzdem werden sie oft als Naturteiche bezeichnet. Das Wasser wird aus Flüssen, Seen und Bächen entnommen. Auch Trinkwasser fließt in diese Becken. Doch dieses Wasser fehlt der Natur, sie vertrocknet. Pflanzen können nicht mehr wachsen, die Beschaffenheit des Bodens wird schlechter. Auch Tiere leiden unter dem Wassermangel. Außerdem verbrauchen Schneekanonen Strom. Und Kunstschnee ist dichter als natürlicher Schnee. So gelangt weniger Sauerstoff an die Erde, und das ist ein Problem für das gesamte Leben unter der Schneedecke.