Liebe Maike,
Maike (12) fragt: „Was ist Halloween, und warum wird es gefeiert?“
in der Zeit vor Halloween schnitzen viele Kinder fürchterliche Fratzen in dicke Kürbisse. Mit einer Kerze bestückt, leuchten diese im Dunkeln. Sie sollen in der Nacht die Geister verjagen. Es gibt viele Geschichten, die sich um diesen Brauch ranken.
Ursprünglich kommt der Brauch aus Irland: Hier lebte einst ein böser, alter Mann namens Jack O’Lantern. Jack war ein geiziger Trinker, und so soll er eines Abends mit dem Teufel einen Pakt eingegangen sein: Wenn der Teufel ihm noch ein Glas Schnaps bezahle, bekomme dieser seine Seele. Der Teufel ließ sich darauf ein. Dies trug sich zu am Abend vor Allerheiligen (1.11.), also an Halloween (31.10.). Nachdem Jack viele Jahre später starb, bat er aber lieber im Himmel um Einlass. Da er in seinem Leben nicht gerade ein braver Mann gewesen war, wurde er abgewiesen und zu den Höllentoren geschickt. Aber auch dort wurde ihm der Eintritt verwehrt, weil er mit seinem Lebenswandel und seiner Bösartigkeit sogar den Teufel verschreckt hatte. Der Teufel schickte ihn zurück, woher er gekommen war. Doch weil es so dunkel, kalt und windig war, bekam der Teufel Mitleid und schenkte Jack eine glühende Kohle direkt aus dem Höllenfeuer. Jack steckte die Kohle in eine ausgehöhlte Rübe, die er als Wegzehrung mitgenommen hatte. Seitdem wandelt seine Seele mit dieser Laterne kurz vor der Halloweennacht durch die Dunkelheit.
Viele Jahre später gab es in Irland eine große Hungersnot und viele Menschen wanderten nach Amerika aus. Und sie nahmen ihren Brauch, Halloween zu feiern, mit in die neue Welt. Doch dort gab es kaum Rüben, dafür aber umso mehr Kürbisse – viele Felder voll und teilweise wirklich riesig. Diese großen Kürbisse lassen sich für die schrecklichen Fratzen auch sehr viel besser aushöhlen als die Rüben.
Nicht nur die Kürbisse haben an Halloween Tradition. Kinder verkleiden sich und ziehen am Abend in der Dämmerung von Tür zu Tür und verlangen „Süßes oder Saures!“. Das kommt vom Volk der Kelten: Der Sommer – und damit die warme und helle Jahreszeit – ging zu Ende, die dunklen Monate begannen. Die Kelten feierten diesen Wechsel mit einer Art Totenfest, dem Samhain. In der Nacht begegneten sich die Welten der Lebenden und der Toten. Man sagt, die Menschen hätten den Toten kleine Gaben hingestellt, um sie zu besänftigen. So entstand vor allem in den USA das Fest mit der „Süßes oder Saures“-Tradition.