Ein Fall für Paul Tränen ohne Weinen

Nicki möchte wissen: Warum laufen uns bei Kälte die Tränen aus den Augen?

Lieber Nicki,

im Winter gehört das einfach dazu: Du trittst aus dem Haus, es ist eiskalt, und sofort schießen dir Tränen in die Augen. Kalte Luft ist trockener als die warme Luft in der Wohnung und wenn dich dazu noch ein Windzug streift, wirkt das wie ein Föhn. Das Auge reagiert in Sekundenschnelle und produziert Tränenflüssigkeit. Die Tränen kullern dir über das Gesicht.

Deine Augen sind immer mit einem Flüssigkeitsfilm überzogen. Es schützt die Augen vor Austrocknung, Krankheitserreger werden getötet und Schmutzpartikel abtransportiert. Durch das ständige Blinzeln verteilen die Lider diese Tränenflüssigkeit gleichmäßig über das Auge.

Genau genommen besteht diese Flüssigkeit aus drei Schichten. Auf dem Auge direkt liegt eine Art Schleim. Er macht die Oberfläche des Auges glitschig, so dass die darüberliegende Wasserschicht darauf haften kann. Ohne sie würde Wasser einfach abperlen wie bei einem gewachsten Auto. Die zweite, mittlere und dickste Schicht besteht im Prinzip aus salzhaltigem Wasser. Das sind dann auch die Tränen. Diese werden in der großen Tränendrüse gebildet. Die dritte und äußerste Schicht besteht aus einem dünnen Fettfilm. Dieser hält die Flüssigkeit gewissermaßen zusammen und verhindert, dass die Tränenflüssigkeit verdunstet.