Uwe Lemmer, der Direktor des Planetariums in Stuttgart, erklärt: „In ihrer Entstehungsphase waren alle größeren Planeten noch flüssig. Die Erde war so heiß, dass das gesamte Gestein wie ein riesiger Tropfen aus Lava im Weltall schwebte“. Im Weltall herrscht Schwerelosigkeit. In diesem Zustand nehmen flüssige Stoffe schnell die Form einer Kugel an. Grund dafür ist die Anziehungskraft, auch Schwerkraft oder Massenanziehung genannt. Damit ist die Kraft gemeint, die Massen gegenseitig anzieht. Sie ist dafür verantwortlich, dass alles, was wir fallen lassen, auf dem Boden landet und nicht schwerelos durch den Himmel fliegt. Durch sie wird auch die Atmosphäre, die unsere Erde umgibt und uns Sauerstoff zum Atmen liefert, festgehalten und kann nicht ins All entschwinden.

Die Anziehungskraft wirkte auch bei der Entstehung der Planeten mit. „Alle Teilchen und Moleküle, aus denen die Flüssigkeit besteht, werden von der Anziehungskraft zum Mittelpunkt gezogen. Ist da schon Material, verteilt sich der Rest gleichmäßig um die Mitte herum“, erklärt Uwe Lemmer. Die Kugel ist die gleichmäßigste Form, denn sie sieht von allen Seiten gleich aus. Ihre Oberfläche hat überall denselben Abstand zu ihrer Mitte. Die Berge und Täler auf der Erde sind erst entstanden, als sich die Erdoberfläche abgekühlt hat.

Übrigens: Nicht alle Planeten sind rund. Je kleiner ein Planet ist, desto leichter kann er von der Kugelform abweichen. „Es gibt etliche Monde und sogenannte Kleinplaneten, die ganz unförmig und äußerst seltsam aussehen können. Die Marsmonde ähneln Kartoffeln, und ein kleiner Mond vom Saturn namens Hyperion, sieht ein wenig aus wie ein Schwamm, weil Tausende Einschläge seine Oberfläche gelöchert haben“, erzählt Uwe Lemmer. Die ungewöhnlichste Form aller Himmelskörper im Sonnensystem hat der Kern des Kometen Tschurjumow-Gerassimenko, kurz einfach Tschuri. „Er ist nur ein paar Kilometer groß und ähnelt entfernt der Form einer Gummi-Ente.“