Frank-Walter Steinmeier Bundespräsident auf Deutschlandtour

Susanne Suchy

Unsere Kinderreporter Leonhard (12) und Jakob (9) haben den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier in Rottweil getroffen.

Was für eine Nachricht! Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kommt nach Rottweil. Die Stadt liegt etwa in der Mitte zwischen Stuttgart und dem Bodensee. Bei dieser Gelegenheit können auch zwei Kinderreporter das Staatsoberhaupt treffen! Aber Leonhard (12) und Jakob (9) merken schnell, dass das gar nicht so einfach ist. Wie den erwachsenen Journalisten von Radio, Fernsehen und Zeitungen wird auch ihnen vor dem Eintreffen des Bundespräsidenten genau gesagt, wann und wo sie sich hinstellen, Fotos machen und dem Bundespräsidenten Fragen stellen dürfen. Polizeihunde beschnüffeln gründlich Taschen, Mikrofone und Kameras. „Sie suchen nach Sprengstoff“, erklärt ein Polizist. Überall in der Stadt sorgen Personenschützer und Polizisten für die Sicherheit der Nummer eins im Staat. „Man wird die ganze Zeit beobachtet. Das ist ein komisches Gefühl“, sagt Leonhard. Aber der Bundespräsident ist nicht nach Rottweil gekommen, um Abstand zu halten. Er will mit den Menschen reden und erfahren, was sie denken – zum Beispiel über Politik. „Er ist auf die Menschen auf der Straße zugegangen und hat mit ihnen gesprochen. Das hätte ich nicht gedacht“, sagt Jakob.

Zwei Fragen, Herr Bundespräsident!

Der Terminkalender von Frank-Walter Steinmeier ist sehr voll, auch auf seinen Reisen. Für die Kinderreporter Leonhard (12) und Jakob (9) hat er sich trotzdem kurz Zeit genommen. Sie durften dem Staatsoberhaupt bei seinem Besuch in Rottweil zwei Fragen stellen.

Leonhard: Herr Bundespräsident, was würden Sie davon halten, wenn in jeder Stadt ein großer Würfel stünde, in den man Zettel mit seinen Wünschen, Ideen, Kritik und Lob werfen kann?

Frank-Walter Steinmeier: Das finde ich eine gute Idee! Die können wir gleich dem Oberbürgermeister von Rottweil weiterreichen. Der steht hier neben mir. Vielleicht findet er das auch gut?

Jakob: Mal angenommen, Sie treffen den russischen Präsident Putin. Was würden Sie ihm sagen?

Frank-Walter Steinmeier: Im Augenblick habe ich keine Neigung, ihn zu treffen. Ich habe ihn zu früheren Zeiten viele Male getroffen, zum Beispiel in meiner Zeit als Außenminister. Es ist nicht nur enttäuschend, sondern kaum mit Worten zu beschreiben, was in der Ukraine geschieht. Russland hat ohne Rücksicht auf das menschliche Leid dieses Land überfallen.


Der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (66) ist der 12. Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Zu seinen Aufgaben gehört es, Deutschland im Inund Ausland zu vertreten. Steinmeier ist bei vielen Menschen in Deutschland beliebt. Im Februar wurde er zum zweiten Mal zum Bundespräsidenten gewählt. Seitdem reist er in verschiedene deutsche Städte. Dort beantwortet er Fragen und hört sich an, welche Sorgen und Nöte die Menschen nach zwei Jahren Coronapandemie haben. Später will er mit Politikerinnen und Politikern in Berlin darüber sprechen.