Hochsee-Schutz Vertrag für die Meere

Maresa Stölting

„Das Schiff hat das Ufer erreicht“: Mit diesen Worten wurde verkündet, dass sich viele Länder dieser Welt auf einen Vertrag zum Schutz der Hochsee geeinigt haben. Mehr als 15 Jahre gab es dazu immer wieder Treffen und Gespräche.

Was ist die Hochsee?

Die Hochsee beginnt etwa 370 Kilometer von einer Küste entfernt. Zwei Drittel der Weltmeere gehören dazu. In diesen Flächen gelten keine Gesetze oder Regeln, weil sie niemandem gehören, auch keinem Land. Doch viele wollen diese Gebiete nutzen.

Im Meer verbergen sich Dinge, mit denen man viel Geld verdienen kann, die der Natur aber schaden können:

  • Fischerei: Schleppnetze reichen bis zu 2000 Meter in die Tiefe. Manchmal reichen sie bis zum Boden und wühlen ihn auf.
  • Windparks: Sie stehen bisher vor allem in Küstennähe. Auch in der Hochsee gibt es Bereiche, die dafür flach genug sind. Es könnten zudem schwimmende Windparks entstehen.
  • Bodengrabungen: In der Tiefsee gibt es Rohstoffe, die wir etwa für Batterien in Elektroautos, in Solar- und Windkraftanlagen nutzen könnten. Zurzeit wird untersucht, wie sehr der Tiefseebergbau die Unterwasserwelt belastet.
  • Arzneimittel: In der Vergangenheit wurden schon Substanzen in winzigen Meereslebewesen entdeckt, die genutzt werden konnten, um Medikamente zu entwickeln. Firmen wollen auch künftig weiter forschen.

Welche Probleme gibt es in den Meeren?

In den Meeren schwimmt zu viel Müll. Auch Öl gelangt immer wieder ins Wasser. Durch die Schifffahrt oder durch Bauarbeiten, etwa von Windparks im Wasser, wird es richtig laut in den Ozeanen. Das schadet etwa Tieren, die sich mithilfe von Geräuschen orientieren. Auch bei der Fischerei läuft vieles schief: Zum Beispiel werden von manchen Tieren so viele gefangen, dass sie vom Aussterben bedroht sind. Für all diese Probleme ist der Mensch verantwortlich.

Was soll sich mit dem Vertrag ändern?

Etwa ein Drittel der Weltmeere soll unter besonderem Schutz stehen. Solche Schutzgebiete gibt es bisher vor allem vor den Küsten. Zum Beispiel ist die Fischerei hier nur eingeschränkt möglich. Außerdem soll es sogenannte Umweltverträglichkeitsprüfungen geben. Das bedeutet beispielsweise: Bevor eine Schifffahrtsroute festgelegt wird oder in einem Gebiet gefischt wird, soll überprüft werden, welche Schäden dadurch verursacht werden können. Unter Wasser gibt es Lebewesen, die dabei helfen können, Medikamente zu entwickeln. Weil die Hochsee niemandem gehört, können dort zum Beispiel Firmen forschen – und später womöglich viel Geld mit ihren Ergebnissen verdienen. Diese Forschung können sich aber nur große Firmen reicher Länder leisten. In Zukunft sollen sie dann an andere Länder einen Ausgleich zahlen.