Kinderreporter unter sich „Ein Sprung ins kalte Wasser“

Tanja Volz

Sie waren zu Beginn der Kinderzeitung vor zehn Jahren dabei: Felix (19) und Paula (17). Die beiden haben sich mit Marlon (10) und Louisa (11) getroffen und sich über den Job als Kinderreporter und Kinderreporterin ausgetauscht.

Louisa: Was war euer coolstes Interview oder Erlebnis?

Felix: Es war total beeindruckend zu sehen, wie eine Zeitung entsteht, auch die Druckerei, diese riesigen Maschinen und Papierrollen! Mein coolstes Interview war mit einem der Musicaldarsteller des Musicals „Mary Poppins“. Ich wusste zwar schon immer, dass ich Musicals liebe, aber das hat mich auch noch mal inspiriert, Musicaldarsteller zu werden. Und jetzt bewerbe ich mich gerade an einer Musicalschule in Berlin. Und dein coolstes Interview?

Louisa: Ich habe mal Adel Tawil interviewt. Das war so lustig und nett. Ich habe ihn vor einem Konzert getroffen. Während wir gesprochen haben, hat er sich noch locker die Haare gemacht. Und später auf der Bühne hat er vor einem Song dem gesamten Publikum erzählt, dass er eben noch der Kinderzeitung ein ganz tolles Interview gegeben habe. Da war ich schon ganz schön stolz!

Marlon: Ich fand das Interview mit Nina Chuba toll. Das war nicht live, sondern virtuell. Es gab zwar anfänglich Schwierigkeiten mit der Verbindung, aber schließlich hat es doch gut geklappt. Und ich hatte das Gefühl, dass ich sie nun trotzdem kenne, obwohl ich sie nicht live getroffen habe.

Felix: Wow, das ist ja richtig cool. Ihr habt ja echt schon einige berühmte Leute getroffen!

Louisa: Wie hast du dich denn auf Interviews vorbereitet?

Felix: Ich erinnere mich noch gut daran, dass es schon ganz schön kniffelig war, sich Fragen auszudenken! Manchmal fällt einem ja so spontan gar nicht so viel ein.

Louisa: Ja, das finde ich auch. Die erste Frage ist eigentlich die wichtigste, denn der Einstieg ist immer schwierig!

Felix: Ja, das ist wie ein Sprung ins kalte Wasser! Aber wenn ich jetzt so daran zurückdenke, war es schon auch ganz wichtig, sich nicht nur an die aufgeschriebenen Fragen zu halten und diese abzulesen, sondern auch spontan in den Interviews reagieren zu können.

Paula: Ja, die besten Interviews entstehen doch, wenn man in einem Gespräch ist und man auch auf Themen kommt, die man sich vorher nicht notiert hat. Denkt ihr euch eure Fragen selbst aus?

Louisa: Ja, schon. Ich möchte meine Fragen zum Beispiel nicht aus dem Internet abschreiben. Da würde man ja dann auch immer das Gleiche fragen, was schon bekannt ist.

Marlon: Ich recherchiere auch nicht im Internet! Ich finde als Kinderreporter außerdem nicht nur die Interviews toll. Auch die Aktionen machen viel Spaß! Ich konnte beispielsweise mal mit in die Sternwarte. Und dort hat mir ein Experte ganz genau erklärt, wie so ein Teleskop funktioniert. Ich konnte ihn alles fragen, was mir eingefallen ist, und er konnte alles beantworten!

Felix: Ja, und ich war mal beim Eisstockschießen! Wer kommt denn normalerweise auf so was? Das war auch ein tolles Erlebnis, das einfach mal ausprobieren zu können. Oder auch die Sportart Parkour – das war echt anstrengend und beeindruckend.

Paula: Ja, stimmt! Ich mochte die Sportthemen auch immer sehr gerne. Die Kinderzeitung ist echt vielseitig. Da steht zudem auch viel drin, das man auch in der Schule oder bei Freunden brauchen kann. Ich hatte früher oft das Gefühl, dass ich bei den meisten Themen mitreden kann, weil sie in der Kinderzeitung schon erklärt wurden.

Felix (lacht): Ja, das stimmt! Ich glaube, ich hatte oft das Gefühl, dass ich ein bisschen mehr weiß als andere.

Marlon: Manchmal interessiere ich mich durch die Kinderzeitung auch für Themen, die ich vorher nicht kannte. Als es zum Beispiel um Anne Frank ging* (*ein jüdisches Mädchen, das sich unter dem Diktator Adolf Hitler vor den Nationalsozialisten verstecken musste), habe ich mit meinem Opa zusammen ein altes Buch meiner Mutter zu diesem Thema angeschaut, und später in der Schule wusste ich, um was es ging.

Louisa: Man kann schon ziemlich viele Themen in der Schule einbringen – vor allem, weil ich ja auch weiß, dass es stimmt, was in der Kinderzeitung steht. Das muss man nicht nachprüfen.

Felix: Und meine Erfahrung als Kinderreporter hat mir auch gezeigt, dass die Kinderzeitung eine seriöse Quelle ist. Das habe ich nun auch auf die Tageszeitung übertragen – und ab und zu lese ich diese auch. Aber tatsächlich blättere ich bis heute auch immer noch gerne in der Kinderzeitung.


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