Letzte Generation Radikale Aktionen für mehr Klimaschutz

Ricarda Stiller

Die Letzte Generation fordert Tempo 100 auf Autobahnen und 9-Euro-Ticket. Kritiker sagen, dass mit Klebe-Aktionen und Sitzblockaden das Thema Klimaschutz in den Hintergrund geraten würde.

Man nennt sie auch die „Klima-Kleber“, weil sie sich auf Straßen, in Museen oder auf dem Flughafen festkleben. Die Klimaaktivisten der Letzten Generation fordern mit ihren Aktionen das 9-Euro-Ticket für immer, und dass man auf Autobahnen nicht mehr als 100 Kilometer pro Stunde fahren darf. Die meisten Mitglieder der Letzten Generation sind junge Menschen. Sie nennen sich so, weil sie die letzte Generation sind, welche die Klimakatastrophe noch verhindern könnte. Von Politikern werden ihre Aktionen stark kritisiert, etwa weil sie den Verkehr an großen Straßen aufhalten. Das Eindringen auf den Berliner Flughafen und das Bewerfen von berühmten Gemälden in Museen mit Kartoffelbrei oder Tomatensuppe finden auch viele Menschen nicht gut, die eigentlich voll hinter ihren Anliegen stehen. Die Methoden sind radikal, und einige Mitglieder mussten deshalb schon ins Gefängnis.

Aktivisten im Gefängnis

Nach dem bayerischen Polizeigesetz können Bürger bis zu einen Monat lang festgehalten werden, wenn zu befürchten ist, dass sie eine Straftat begehen könnten. Die Aktionen der Letzten Generation gehören nach Angaben der Polizei dazu. Daher wurden Mitglieder verhaftet. Auch in Baden-Württemberg überlegt man, Aktivisten zumindest vorübergehend festzunehmen, wenn sie solche Aktionen wiederholen.

Das fordern andere Klimagruppen

Fridays for Future Die bekannteste Klimabewegung ist wohl Fridays for Future (FFF) mit ihren mittlerweile weltweiten Demonstrationen und Streiks an Freitagen. Angefangen hat alles mit der Schwedin Greta Thunberg. Die wichtigsten Forderungen sind die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels, die Abschaltung von Kohlekraftwerken und die komplette Energieversorgung aus erneuerbaren Energiequellen wie Sonne, Wind und Wasser.

Extinction Rebellion Zu den Aktionen von Extinction Rebellion (XR) gehören Blockaden von Autobahnen und die Färbung von Flüssen in Kohle-Revieren. XR ist international aktiv und hat vor allem drei Forderungen: 1. Sagt die Wahrheit, 2. Handelt jetzt, 3. Politik neu leben. Damit meinen sie, dass Politik mit mehr Bürgerbeteiligung neu organisiert werden müsste.

Ende Gelände Die Umweltschützer von Ende Gelände haben sich auf die Themen Kohle und Atomkraft spezialisiert. Sie fordern den sofortigen Kohleausstieg und möglichst den Verzicht von Öl und Gas. Sie blockieren oft den Abbau von Kohle.