Aylin: Hallo Loi! Wie ist dein Künstlername entstanden?
Loi: Früher haben mich meine Familie und meine Freunde Leonie Löwenherz genannt. Leonie ist mein echter Name. Und in Fabeln heißt der Löwe „Leu“. Das habe ich dann an meinen echten Namen angepasst. So kam ich auf Loi.
2017 stand Loi bei „The Voice Kids“ auf der Bühne. Heute gibt die Sängerin in ganz Deutschland Konzerte. Beim Kesselfestival in Stuttgart hat sie Aylin (11) und Louisa (12) verraten, welche Gefühle sie bei ihren Fans wecken will.
Aylin: Wann hast du angefangen, Musik zu machen?
Loi: Ich habe irgendwie nie so richtig beschlossen, damit anzufangen. Ich war schon immer mit der Musik verbunden. Meine Mama hat früher ganz viel gesungen, hat auch in einer Band gespielt, und ich habe zugehört. Ich wollte so sein wie sie! Dann haben wir zusammen Musik gemacht.
Louisa: Kommt deine Familie oft zu Konzerten?
Loi: Da ich viele Shows überall in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz spiele, reist mir meine Familie nicht hinterher. Aber wenn ich in der Nähe spiele, zum Beispiel in Mannheim, dann sind sie fast immer am Start!
Aylin: Wie bereitest du dich auf Auftritte vor?
Loi: Ich habe so einen Blubber-Schlauch, der aussieht wie ein dickes Röhrchen. Der kommt in eine Flasche und dann blubbere ich da rein. Das massiert die Stimmbänder. Ich mache auch Atemübungen, und ich habe mit meiner Band einen richtig coolen Handshake, den machen wir immer vor der Show. Bevor ich dann auf die Bühne gehe, stampfe ich ganz fest auf den Boden und klopfe mir dreimal auf den linken Schuh. Ich habe keine Ahnung, wieso ich das mache. Ich habe das einfach mal angefangen und dachte mir: „Okay, die Show ist gut gelaufen!“ Seitdem mache ich das immer, so Gut-Glück-mäßig.
Aylin: Was hast du aus deiner Zeit bei „The Voice Kids“ mitgenommen?
Loi: Damals war ich 14 Jahre alt. „The Voice Kids“ war wie ein Praktikum für mich. Ich konnte in das Musikmachen reinschnuppern. Es war auch das erste Mal, dass ich auf so einer riesigen Bühne vor so vielen Leuten stand. Das war sehr aufregend, aber auch sehr schön. Erfahrung ist das, was ich mitgenommen habe!
Louisa: Würdest du Kindern empfehlen, bei „The Voice Kids“ mitzumachen?
Loi: Darauf habe ich keine eindeutige Antwort. Jedes Kind tickt anders und geht anders mit Stress und Druck um. Ich glaube, es wäre ein bisschen unvorsichtig zu sagen: „Ich empfehle es voll!“ Wenn man Bock hat, Musik zu machen und nicht zu versteift und zu gestresst an die Sache rangeht, sondern mit Spaß, dann ist es richtig cool! Die Leute sind supernett dort. Aber wenn jemand total Angst hat, dann braucht derjenige vielleicht noch ein paar Jährchen. Und das ist auch okay!
Louisa: Hast du ein musikalisches Vorbild?
Loi: Aber natürlich (lacht)! Das ist auf jeden Fall Adele. Und James Arthur, den liebe ich auch von ganzem Herzen. Ihn habe ich persönlich kennenlernen dürfen. Das war super, super schön. Meine Vorbilder sind hauptsächlich Künstler, die englische Musik machen.
Aylin: Warum singst du nur englische Songs?
Loi: Ich bin mit englischer Musik groß geworden, denn meine Mama hat englische Lieder gesungen. Englisch ist einfach meine Sprache. Für mich gab es nie etwas anderes. Ich habe nie darüber nachgedacht, deutsche Musik zu machen.
Louisa: Könntest du dir vorstellen, auch mal einen deutschen Song zu machen?
Loi: Ich lebe nach dem Motto: Sag niemals nie! Aber ich glaube, ich werde bei Englisch bleiben.
Aylin: Welche Gefühle sollen deine Songs rüberbringen?
Loi: Das kommt immer auf das Lied an. Wenn es ein Up-Tempo-Song, also ein schnellerer Song, ist, dann soll er Spaß und Freude machen. Ich möchte die Menschen tanzen und lachen sehen. Aber – das klingt vielleicht ein bisschen blöd – ich finde es auch schön, wenn Menschen weinen. Denn dann können sie Situationen verarbeiten, und dafür ist Musik ja auch da.
Louisa: Deine erste Single war 2021 der Titelsong des Kinofilmes „Ostwind – Der große Orkan“. Wie kam es dazu?
Loi: Wir haben den Song an die Filmproduktion geschickt. Das war wie eine Bewerbung. Da kam aber wochenlang keine Antwort, und wir haben schon gedacht, das wird nichts. Eines Tages war ich auf dem Heimweg von der Schule. Mein Management hat mich angerufen und gesagt: „Die nehmen den Song!“ Ich habe angefangen zu weinen, bin aus dem Bus raus und nach Hause gerannt und wollte es meiner Mama erzählen. Ich hatte es so eilig, dass ich auf dem Waldweg vor lauter Aufregung hingefallen bin!
Aylin: Was wünschst du dir für deine Zukunft?
Loi: Ich wünsche mir, glücklich zu sein. Das will ich nicht verlieren! Und ich habe schon immer davon geträumt, mal eine Welttournee zu machen und in New York im Madison Square Garden vor ausverkauftem Haus zu spielen. So viele Leute sagen: „Das ist sehr unrealistisch!“ Ich bin aber der Meinung: Wenn man ganz fest an eine Sache glaubt, dann wird sie auch wahr.
Loi Die Sängerin heißt mit richtigem Namen Leonie Greiner. Die 21-Jährige kommt aus Mannheim (Baden-Württemberg). 2017 schaffte sie es in der Castingshow „The Voice Kids“ bis ins Finale. Fünf Jahre später hatte sie mit der Single „Gold“ ihren Durchbruch. Allen, die selbst Sängerin werden möchten, rät sie: „Egal, was andere Leute sagen, glaube immer an dich selbst und an dein Können!".