Mount Everest Die ersten Gipfelstürmer

Maresa Stölting

Sturm, Eis, Kälte, Erschöpfung: Mit vielen Schwierigkeiten hatten der Neuseeländer Edmund Hillary und der Nepalese Tenzing Norgay zu kämpfen, bis sie am 29. Mai 1953 auf dem Gipfel des Mount Everest standen. Rundherum fiel ihr Blick in die Tiefe, sie hatten den höchsten Punkt erreicht.

Edmund Hillary war Imker und ein begeisterter Abenteurer. Später reiste er auch an den Südpol und an den Nordpol. Auf Berge steige er, „weil es Spaß macht“, sagte er. Ohne den Sherpa Tenzing Norgay wäre er wohl nie oben angekommen. Die Sherpa sind ein Volk, das vor etwa 500 Jahren aus Osttibet in den Himalaja eingewandert ist. Sie kennen sich sehr gut dort aus. Bis heute arbeiten viele von ihnen als Bergführer und Träger für Bergsteiger. Vor Norgay und Hillary sind schon viele Menschen an der Besteigung des Everest gescheitert und dabei sogar gestorben. Ab etwa 8000 Metern Höhe beginnt die sogenannte Todeszone. Es ist eisig kalt, der geringe Luftdruck und der Sauerstoffmangel setzen dem Körper zu. Hier kann der Mensch kaum länger als 48 Stunden überleben. Nach 15 Minuten auf dem Gipfel machten sich die beiden auf den Rückweg. Wer von ihnen als Erster ganz oben war, haben sie nie verraten.

Teuer und gefährlich

6338 Gipfelstürmer: So viele Menschen haben Stand Januar 2023 den Mount Everest bestiegen. Im Frühjahr herrschen dafür noch die besten Wetterbedingungen, von April bis Juni. Zu Beginn der Gipfelsaison werden Seile gespannt, damit die Bergsteiger Unterstützung beim Klettern haben. Dieses Jahr will eine Rekordzahl den Aufstieg wagen. 467 Menschen haben bereits eine Genehmigung dafür gekauft. Diese allein kostet umgerechnet etwa 10 000 Euro. Die gesamte Expedition mit Bergführer, Gepäcktransport, Übernachtungen und Sauerstoff kosten das Vier- bis Zehnfache. Gefährlich ist der Aufstieg auch heute noch: Immer wieder kommt es zu Todesfällen. Bergsteiger kühlen aus oder sterben an Erschöpfung.

Mount Everest

  • Höhe: 8848,86 Meter. 2020 wurde der höchste Berg der Welt neu vermessen.
  • Lage: Er liegt im Himalaja-Gebirge in Asien. Über den Gipfel verläuft die Grenze zwischen Nepal und Tibet, das zu China gehört.
  • Name: Der Berg ist nach dem Briten George Everest benannt – der ihn allerdings nie gesehen hat. Er leitete um 1830 ein Projekt, in dem viele Teile Indiens vermessen wurden. Andrew Scott Waugh übernahm diese Aufgabe später. Er vermaß auch den Berg und benannte ihn nach George Everest.