Wer regiert mit den Grünen
Beim Sortieren der 1793 Wahlzettel ahnt Chefreporter Paul schon bald, welche Partei vorne liegt. Und die Vermutung wird mit der Auszählung bestätigt: Die Grünen bekommen die meisten Stimmen, fast 41 Prozent. Das bedeutet: Im Schnitt haben 41 von 100 Kindern ihr Kreuzchen bei dieser Partei gemacht. Damit würde wahrscheinlich Robert Habeck, der Spitzenkandidat der Grünen, zum Bundeskanzler. Doch seine Partei könnte auch in Pauls Bundestag nicht alleine regieren. Dafür bräuchte er mindestens die Hälfte, also 50 Prozent der Stimmen. Es läuft also auf eine Koalition hinaus – die Grünen müssten sich mit einer anderen Partei zusammentun. Dafür hätten sie zwei Parteien zur Auswahl: die SPD und die CDU. Die SPD hat es auf Platz zwei in Pauls Kinderwahl geschafft, mit 34,6 Prozent. In der Vergangenheit haben die Grünen und die SPD schon häufiger gemeinsam in Deutschland regiert. Allerdings hatte dann immer die SPD mehr Prozente gesammelt und die Regierung mit dem Bundeskanzler angeführt. Auch eine Zusammenarbeit der Grünen mit der CDU wäre möglich, die 13 Prozent der Stimmen bekommen hat. Eine grün-schwarze Koalition gab es für Deutschland noch nie – aber im Bundesland Baden-Württemberg regieren die beiden Parteien seit 2016 gemeinsam. Also ist auch diese Zusammenarbeit nicht ausgeschlossen. Wie bei der Bundestagswahl gilt auch bei Pinguin Paul die Fünf-Prozent-Hürde: Nur wer mindestens 5 Prozent der Stimmen bekommt, erhält auch Sitze im Bundestag. Vier Parteien haben es daher nicht in Pauls Bundestag geschafft: Die Linke (4,3 Prozent), FDP (3,7 Prozent), AfD (2,3 Prozent) und BSW (1,4 Prozent). Die Sitze in Pauls Bundestag werden also nur auf drei Parteien verteilt. Darum wäre theoretisch noch eine andere Koalition möglich: Auch SPD und CDU hätten gemeinsam mehr als die Hälfte der Sitze.