Seit Wochen warten einige Tausend Menschen im Wald von Belarus darauf, die Grenze nach Polen überqueren zu können, um so in die Europäische Union gelangen zu können. Hier wollen sie Asyl beantragen, also bleiben. Die Männer, Frauen und Kinder kommen aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und Jemen. Sie haben ihre Heimat verlassen, weil dort Krieg, Terror und Armut herrschen. Menschenhändler haben ihnen versprochen, dass sie in Europa eine bessere Zukunft hätten. Sie haben viel Geld bezahlt und wurden nach Belarus gebracht.
Der belarussische Herrscher Alexander Lukaschenko hat dieses falsche Spiel kräftig unterstützt, indem er die Leute in sein Land gelockt hat. Damit möchte er der EU gerne eins auswischen dafür, dass die Europäer seine Wahl im vergangenen Jahr nicht anerkannt haben, ihn ständig kritisieren und Sanktionen verhängt haben – das bedeutet, dass der Handel mit dem Land, die politischen Beziehungen oder der Flugverkehr eingeschränkt und Geldkonten gesperrt werden.
Die Geflüchteten im Grenzgebiet sind ratlos, denn die Grenze ist mit Stacheldraht verbarrikadiert und von Soldaten bewacht. Keiner kommt durch. Nach Hause zurück wollen sie aber auch nicht, deshalb harren sie in der Kälte aus und hoffen, dass man sie irgendwann doch noch durchlässt. Manche haben auch schon versucht, mit Gewalt durchzubrechen. Doch die Europäer schützen ihre Außengrenze mit allen Kräften.
