Russland Anschlag in Moskau

Tanja Volz

Am vergangenen Freitag wollten sich mehr als 6000 Menschen in der Nähe der russischen Hauptstadt Moskau das Konzert einer sehr bekannten russischen Rockband anschauen. Doch dann stürmten bewaffnete Terroristen in den Saal und schossen um sich.

Terroristen wollen Menschen mit Gewalt Angst machen. Außerdem brach in der Halle ein Feuer aus, von der Konzerthalle ist nur noch eine Ruine übrig. Mehr als 130 Menschen sind gestorben, sehr viele wurden verletzt und werden noch immer in Krankenhäusern behandelt. In Russland und in der ganzen Welt trauern Menschen. Doch der russische Präsident Wladimir Putin hat zunächst geschwiegen. Es könnte sein, so sagen manche Experten, dass es schon vor längerer Zeit Hinweise auf einen geplanten Anschlag der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) gegeben habe. Und dass Putin davon gewusst haben müsste. Denn seit einigen Jahren haben die Islamisten auch Moskaus Politik im Blick. In früheren Ansprachen warf die Terrorgruppe Russland beispielsweise vor, im Krieg gegen die Ukraine Blut ihrer Anhänger vergossen zu haben. Zwei Tage nach dem Anschlag wurden einige Männer festgenommen. Sie wurden in ein Gericht in Moskau gebracht. Die Angeklagten haben sich zu dem Anschlag bekannt. Ob man dies glauben kann, ist allerdings sehr fragwürdig. Denn ganz offensichtlich wurden sie zuvor schwer misshandelt. Manche konnten nicht einmal mehr sprechen.

Wer dahintersteckt

Der russische Präsident Wladimir Putin wollte zunächst eine Verwicklung der Ukraine sehen. Gegen die Ukraine führt Russland seit mehr als zwei Jahren einen Angriffskrieg. Laut Putin wollten die Täter nach dem Anschlag in die Ukraine flüchten, Beweise dafür legte er aber nicht vor. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wies sofort jede Verwicklung seines Landes in den Anschlag zurück. Zu dem Anschlag hatten sich noch am gleichen Abend die Terroristen des Islamischen Staates (IS) öffentlich bekannt. Experten aus dem Westen haben das geglaubt. Putin hatte dies zunächst bestritten. Inzwischen glaubt er dies jedoch auch. Man wisse nun, dass das Verbrechen von radikalen Islamisten begangen worden sei und suche nach den Auftraggebern, so Putin.

Was ist der IS?

Die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) verübt überall auf der Welt grausame Anschläge. Der Islam ist eine Religion. Die Gläubigen nennt man Muslime. Sie glauben an Allah, lesen im Koran und besuchen die Moschee. Die meisten Muslime wollen in Frieden leben. Islamisten hingegen sind Muslime, die der Meinung sind, dass ihre Religion extrem strenge Regeln hat. Sie wollen, dass alle Menschen auf der Welt nach diesen strengen Regeln leben. In einem islamistischen Land darf man zum Beispiel seine Religion nicht frei wählen, und Frauen und Männer sind nicht gleichberechtigt. Daher wird der IS von vielen Ländern bekämpft, auch von Russland.