Oh Tannenbaum ... deine Zeit ist nun so gut wie vorbei! Bei manchen Menschen muss der Baum direkt nach den Weihnachtsfeiertagen weichen, andere warten bis nach Dreikönig am 6. Januar. Bei einigen – vor allem früher war das so – steht der Baum sogar bis zu Maria Lichtmess, das feiern Katholiken am 2. Februar. Fast 30 Millionen Weihnachtsbäume standen 2019 in deutschen Wohnzimmern! Aber was passiert mit all den Exemplaren, die unser Zuhause so schön weihnachtlich gemacht haben?
In Stuttgart werden die Bäume ab dem 9. Januar eingesammelt. „170 Stellen in der Stadt, etwa Wiesen, gehören in dieser Zeit den Tannenbäumen“, erklärt Udo Hofmeister von der Abfallwirtschaft Stuttgart. An diese Stellen soll jeder seinen Weihnachtsbaum bringen, der ihn nicht selbst zu einem Häckselplatz bringen kann. Bis alle Bäume abtransportiert sind, kann es sogar bis März dauern. „Wenn wir Schnee schippen oder die Straßen streuen müssen, verzögert sich das Abtransportieren“, sagt Udo Hofmeister. „Das Einsammeln ist eine zusätzliche Aufgabe.“
Wichtig ist es, den Baum vorher ordentlich abzuschmücken. Bäume mit Wurzeln sollten ohne Topf abgelegt werden. Die Sammelplätze sind übrigens nur für Christbäume – nicht für Grüngut. „Das hängt mit der Art des Sammelns zusammen: Wir werfen die Bäume von Hand auf die kleinen Lastwagen. Für Laub und Grünschnitt sind wir nicht ausgerüstet“, erklärt Hofmeister. Die Stuttgarter Bäume werden zu den Häckselplätzen der Stadt gebracht. Weil die Bäume noch viele grüne saftige Tannennadeln haben, werden sie nicht verbrannt. Stattdessen werden sie mit dem Grünschnitt zusammen zu Kompost verarbeitet. Daraus wird fruchtbarer Boden, und darauf wachsen neue Pflanzen – zum Beispiel die nächsten Tannenbäume, die in ein paar Jahren unsere Wohnzimmer schmücken.
