Solingen Entsetzen nach Terroranschlag

Tanja Volz

In der Stadt Solingen (Nordrhein-Westfalen) hat ein Mann am vergangenen Freitag Menschen mit einem Messer angegriffen.

Drei Personen sind bei dem Anschlag gestorben, acht Leute wurden zum Teil schwer verletzt. Mittlerweile schwebt von ihnen niemand mehr in Lebensgefahr. Die Menschen hatten auf einem Stadtfest gefeiert. Nach dem Angriff konnte der Täter zunächst fliehen, wurde in den folgenden Tagen aber verhaftet. Er hat sich selbst der Polizei gestellt. Der Mann hat den Anschlag für die islamistische Terrorgruppe IS verübt. Diese Gruppe hat sich offiziell zu dem Anschlag bekannt. Der Mann ist 26 Jahre alt und kommt aus dem Land Syrien. Er hatte in Deutschland Asyl, also Schutz, beantragt. Der Antrag wurde aber abgelehnt, denn er hatte in der Europäischen Union (EU) zuerst das Land Bulgarien betreten. Dort hätte er Asyl beantragen müssen. So besagen es die europäischen Gesetze. Deshalb sollte er im vergangenen Jahr nach Bulgarien abgeschoben werden. Dies scheiterte, weil sich der Mann versteckt hatte.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist zu Beginn der Woche nach Solingen gereist. Er hat sich auch mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) getroffen. Scholz sagte, er sei „wütend und zornig wegen dieser Tat“: „Das war Terrorismus, Terrorismus gegen uns alle.“

Islamismus

Wenn es um Anschläge geht, ist häufig von der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) und Islamismus die Rede. Das Wort erinnert an Islam, bedeutet aber etwas ganz anderes: Der Islam ist eine Religion. Die Gläubigen nennt man Muslime. Sie glauben an Allah, lesen im Koran und besuchen die Moschee. Islamisten hingegen sind Muslime, die der Meinung sind, dass ihre Religion extrem strenge Regeln hat. Sie wollen, dass sich die ganze Welt an diese Regeln hält. Das wollen sie mit Gewalt und Terror durchsetzen. In einem islamistischen Land darf man zum Beispiel seine Religion nicht frei wählen, und Frauen und Männer sind nicht gleichberechtigt – Mädchen dürfen etwa nicht zur Schule gehen oder studieren.

Wenn Nachrichten Angst machen

Es ist ganz normal, sich nach schlimmen Ereignissen Sorgen zu machen. Das geht nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen so. Mache dir bewusst, dass so etwas sehr selten passiert! Gerade weil solche Nachrichten nicht alltäglich sind, wird viel darüber berichtet. Sprich über deine Sorgen, am besten mit deinen Eltern! Wenn du etwas nicht genau verstanden hast, können sie dir oft Dinge erklären. Das kann dir viel von deiner Angst nehmen.

Nummer gegen Kummer Wenn du dich mit deinen Sorgen allein fühlst, kannst du kostenlos die Nummer gegen Kummer anrufen: 08 00/111 0 333, montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr.

Logo! Nachrichtensendungen für Erwachsene solltest du besser nicht schauen. Die Kindernachrichtensendung „Logo!“ (Kika, 19.50 Uhr) informiert dich sehr gut.