Test Nur die Milch macht’s?

Luise Heine

Müsli und Kakao ohne Milch? Schwer vorstellbar! Immer mehr Menschen setzen hierfür aber statt auf Kuhmilch auf Milchersatz auf Pflanzenbasis. Schmeckt das denn? Unsere Kinderreporter haben sich einmal durchprobiert! Und die eine oder andere Überraschung erlebt!

Im Test durften unsere Kinderreporter Smilla (9), Ida (7), Erik (5) und Emil (3) sieben verschiedene Milcharten blind verkosten. Das bedeutet, sie wussten jeweils nicht genau, was sie da tranken. Am Start waren Dinkelmilch, Reismilch, Sojamilch, Hafermilch, Erbsenmilch, Mandelmilch und Kuhmilch.

Das Erste, was Smilla auffällt: „Ich glaube, ich weiß, was die Kuhmilch ist!“, denn die Milchsorten haben deutlich unterschiedliche Färbungen. Von strahlend weiß bis beige. Ob sie mit ihrer Vermutung richtig liegt, wird aber erst der knallharte Test zeigen. Jetzt wird genippt, geschlürft und herzhaft getrunken.

Milch pur
Die Milchsorten begeistern sehr unterschiedlich. Während bei Ida die meisten Varianten ein „Bäh“ auf der Skala bekommen – nur die Erbsenmilch würde sie „vielleicht“ wieder trinken, ist bei den anderen Testern das Ergebnis ausgewogener. „Mein Liebling ist die Nummer 1“, erklärt Smilla und ist hoch erstaunt, dass es sich dabei nicht um die von ihr gedachte Soja-, sondern um Dinkelmilch handelt. Auch die Erbsenmilch findet sie „lecker“. Und richtig, sie hat die Kuhmilch schon an der Farbe erkannt. Emils Favorit ist die Reismilch, die ist „schön süß“. Bei Erik bekommt die Mandelmilch ein deutliches Daumen-runter. Dafür findet er Dinkel- und Erbsenmilch total lecker.

Milch mit Müsli
Zusammen mit dem Lieblingsmüsli lassen sich dagegen auch Milchsorten „ertragen“, die beim puren Geschmackstest durchgefallen sind. Jetzt findet Ida auch Dinkel und Mandel „okay“. Smilla findet mit Müsli auch Gefallen an der Hafermilch. Emil und Erik mögen dagegen alle Milchsorten bis auf die Mandelmilch zusammen mit Müsli.

Im Kakao
Und wie ist es mit einem schönen Kakao? Zuerst einmal lässt sich mit den Milchsorten nur sehr unterschiedlich gut auch ein schöner Milchschaum produzieren. Während Hafer-, Erbsen- und Mandelmilch extra ein „Barista“ mit auf der Packung stehen haben – das bedeutet, dass zum Beispiel noch ein Öl mit drin ist, damit der Schaum stabil bleibt –, lassen sich Dinkel-, Reis- und Sojamilch nicht schäumen. Zusammen mit Kakao findet Ida jetzt die Hafermilch am leckersten. Smilla mag Dinkel- und Hafermilch, und den Jungs schmeckt die Sojamilch mit Kakao am besten. Die Mandelmilch mit Schokolade schmeckt dagegen keinem.

Ergebnis
Insgesamt kann man festhalten: Milch ist Geschmackssache! Was einem liegt, sollte man ganz einfach selbst ausprobieren. Abwechslung bringen die pflanzlichen Milchsorten auf jeden Fall auf den Tisch!
Hier kommt die Platzierung unserer Kinderreporter:

1. Platz: Kuhmilch
2. Platz: Dinkelmilch
3. Platz: Erbsenproteinmilch
4. Platz: Reismilch
5. Platz: Hafermilch
6. Platz: Sojamilch
7. Platz: Mandelmilch

Was spricht gegen Kuhmilch?
Die Kuhmilch haben die Kinder gleich am Geschmack erkannt. „Das schmeckt einfach bekannt“, erklärt Smilla den klaren Liebling von allen. Aber warum dann nicht immer Kuhmilch trinken? „Manche Menschen vertragen die nicht so gut“, erklärt Ida. Für Veganer steht dagegen das Tierwohl im Vordergrund. Sie möchten nicht, dass Kühe ihretwegen gehalten werden und möglicherweise leiden müssen. Zudem schneidet Milch von Kühen bei der Beurteilung für das Klima schlecht ab. Denn die Kühe bilden bei ihrer Verdauung Methan, und das ist ein klimaschädliches Gas.

Wie entsteht „Pflanzenmilch“?
Geben Mandeln Milch? Natürlich nicht so wie eine Kuh! Im Prinzip werden die pflanzlichen Alternativen wie etwa Dinkel und Hafer in Wasser eingelegt und anschließend ganz fein mit Wasser püriert. Als letzter Schritt wird das Ganze noch einmal durch einen Filter gedrückt, damit keine kleinen Brocken mehr mit rumschwimmen. Bei manchen Herstellern werden auch noch Stabilisatoren dazugegeben oder Emulgatoren. Die bewirken, dass sich nicht das Wasser vom Rest absetzt. Trotzdem gilt bei allen Sorten Pflanzenmilch: Vor Genuss gut schütteln!

Was ist besser für das Klima?
Vorsicht! Pflanzen-Milchalternativen sind nicht unbedingt immer besser fürs Klima. Denn für die Bilanz spielen auch die Transportwege und die Produktionsweise eine große Rolle. Für den Anbau von Soja wird zum Beispiel Regenwald in Südamerika abgeholzt. Mandelbäume brauchen unheimlich viel Wasser – und wachsen am besten in Gegenden, wo es davon nicht besonders viel gibt. Ökologisch gelten deswegen Hafer- oder Dinkelmilch als die besten Alternativen. Diese können auch bei uns angebaut werden. Auch Sojamilch ist okay, wenn die Feldfrüchte dazu aus heimischem Anbau stammen.